Schon als Kind war Stefan Rohrer (*1968) vernarrt in Autos und Motorroller. In seiner Jugend fuhren noch viele VW Käfer durch die Straßen seines Heimatstädtchens Göppingen.

In seinem Studium an der Stuttgarter Kunstakademie bekannte er sich zu seinen Kindheitsträumen und erklärte das Mobil zu seinem Material. Autos, Roller, Motorräder sind die Fetische der mobilen Multioptionsgesellschaft. Sie sind schnell, sie sind schön, sie sind flexibel.

Die Gefährte, mit denen der Künstler arbeitet, haben alle schon die Wünsche, Energien und Kräfte in sich. Rohrer nimmt die Bewegungen der Teile auf und führt sie als Material aus dem Gegenstand hinaus in den Raum. Geschwindigkeit wird zu einem Materialloop, einer Metallschleife. Autos erblühen in ihrer Explosion, Teile fliegen auseinander, die Bewegung wird zu weit geschwungenen Tanzbändern.

Ein Feuerwerk aus Lack und Farbe. Unwillkürlich kommen dem Betrachter Comicgeräusche in den Kopf: »Crash«, »Woow«, »Booooom« … 

Text: Dr. Tobias Wall

Schön finde ich, dass ich manche heimliche Liebe unter dem Deckmantel der Kunst ausleben darf.

Stefan Rohrer, 2023