Der Bannwald: ein Waldstück ohne menschlichen Eingriff, die Natur wird sich selbst überlassen. Thomas Putze deutet diesen Begriff auf seine künstlerische Arbeit. Er vertraut dem Schaffensprozess als ein zunächst zielloses Hantieren im Chaos. Wissend, dass sich die im Material liegenden Möglichkeiten mit den Gedanken des Schaffenden und seiner Intuition zu neuen lebendigen Formen fügen. In der Installation für das Museum Art.Plus, die von einem mächtigen Bühnenbild, bzw. Diorama bestimmt wird, montiert der Bildhauer aus Stämmen und Fragmenten alter Skulpturen neue Lebewesen analog zur Erfahrung, dass die Natur sich ebenfalls jeweils in unerwarteter Weise neu erfindet.
Entgegen einer pessimistischen Endzeithaltung sieht der Künstler realistisch die Symptome der Zerstörung weiß aber zugleich, dass in der Zerstörung die Chance zur Erneuerung liegt. Er versucht nicht das Idyll zu erhalten, sondern übt sich als Geburtshelfer für das, was sich neu bilden will. Das Hauptwerk der Ausstellung, ein ca. 8 m langer Tausendfüßler, krabbelt dem Besucher entgegen, ein urzeitliches aber vital voranschreitendes komisches Lebewesen, das als Protagonist einer die Apokalypse überlebenden Spezies gelten könnte.
Daneben tummeln sich Wildschweine, Ratten, Biber und Vögel aus Holz und schwarzen Elektrokabeln, nicht unversehrt, aber vor Energie strotzend. |